Donnerstag, 23. Juni 2011

Die Farbe


Ein Filmtipp:

Ein Indiefilm, der gleich durch drei gewagte Ideen besticht: eine Geschichte von H. P. Lovecraft nach Schwaben zu verlegen, zweisprachig zu drehen (deutsch und englisch) und den brillanten Einfall, einen Schwarzweißfilm "Die Farbe" zu nennen.

Was diesen Film zu einem Besonderen macht, ist die eigenartige, verstörende Atmosphäre, die er erzeugt und die der Stimmung aus Lovecrafts Vorlage "The Colour Out of Space" sehr nahe kommt. Das ländliche Idyll wandelt sich in eine beklemmende, nicht zu fassende Bedrohung, die einen in ihren Bann zieht und sehr grundlegende Urängste berührt. Wo die Kurzgeschichte eine Vorstellung im Kopf erzeugt, zeigt der Film natürlich Bilder, aber das auf eine angenehm zurückhaltende Art, die dem Hirn genug Raum zur eigenen Interpretation lässt. Liebevoll inszeniertes Grauen, weit weg vom heute zu oft gesehenen Effekt-Overkill. Die von der Farbe bizarr veränderte Landschaft und die Farbe selber werden gerade genug gezeigt, um die Phantasie in die richtige Richtung zu lenken, wo sie dann übernimmt.

Mit kleinen Kindern würde ich den Film nicht anschauen, Erwachsenen mit etwas Nervenstärke und Neugier ist er aber sehr zu empfehlen. Und jenen, die das Original gerne gelesen haben, ohnehin.

Die Webseite zum Film: Die Farbe

Der Trailer:


Ich geh dann mal zum Brunnen ...