Mittwoch, 28. Dezember 2011
Fliesenbild
Eine Bildfliese. 20 * 30 cm², die Herstellung hat 60 € gekostet. Die 3 mm dicke, matte Glasschicht gibt dem Bild einen Eindruck von Tiefe. Am Originalbild (3 MB) hab ich vor dem Druck Schärfe und Sättigung etwas hochgedreht. Alle Details sind, trotz mattem Glas, gut zu erkennen. Das Motiv ist das Rappenalptal.
Die Fliese ist natürlich wasserdicht und wetterfest. Wo sie mal hängen wird, ob im Bad oder draußen oder an einer ganz normalen Wand, weiß ich noch nicht, ebensowenig wie sie befestigt wird, wenn man sie nicht festbetoniert, aber das ergibt sich schon irgendwie. Eine Suche nach "Fliesendruck" liefert Anbieter, die solche Bildfliesen mit beliebigem Motiv herstellen.
Dienstag, 13. Dezember 2011
geld macht politik
Als selbständiger Computerfuzzi muss ich mich um meine Rente selber kümmern. Dazu habe ich eine Fondsgebundene Rentenversicherung. Die habe ich heute umschichten lassen, von normalen Fonds weg, zu Ökofonds hin. Denn wo man sein Geld hinsteckt, das fördert man damit. Und ich will die Teile der Wirtschaft, die darauf basieren, unseren schönen Planeten in die Grütze zu semmeln, nicht länger fördern.
Das Umschichten nennt sich in schönstem Deutsch Switch/Shift und wird vom Finanzberater seines Vertrauens gerne durchgeführt. Gleiches hab ich auch mit der Berufsunfähigkeitsversicherung machen lassen, aber da geht es nicht um so viel Kohle. Vor einiger Zeit schon habe ich mein Tagesgeldkonto zur Umweltbank verlegt und der Strom kommt seit einem Jahr von Greenpeace Energy.
Das sind zwar alles nur Kleinigkeiten, global gesehen. Aber viele Kleinigkeiten geben irgendwann etwas Großes.
Mittwoch, 23. November 2011
Kalendarische Erkenntnis
Neulich am Nebentisch gehört:
"Heute ist Mittwoch, wie jeden Tag. Außer Sonntags, da ist Donnerstag."
Denkt mal drüber nach!
Sonntag, 16. Oktober 2011
Invertberge
nein, keine Täler. Negative. Früher liebe Kinder, zu Zeiten der Farbfilmkameras, waren diese seltsamen, irgendwie irrealen Bilder ein vertrauter Anblick. Heute kann man solche ganz einfach erzeugen, etwa mit GIMP und dessen Funktion Invertieren. Daher der Titel.
Zur Diaschau Invertberge (Lightbox).
Invertierte Landschaften wirken außerirdisch. Wie von einem anderen, andersfarbigen Stern beleuchtet. Die Bilder hier entstanden alle in den Allgäuer Alpen.
Vor 120 Millionen Jahren war das Gottesackerplateau ein Korallenriff im flachen Schelf des westlichen Tethysmeeres. Hier sieht es immer noch so aus, man muss nur das Braune als Wasser sehen und sich ein paar Kopffüßer und Ichthyosaurier dazu denken.
Der Biberkopf bricht aus. Deutschlands südlichster
Das Rappenalptal etwas westlich des Biberkopfes schließt mit dem Haldenwanger Eck, Deutschlands südlichstem Punkt, ab.
Gaisalpsee und Rubihorn, einer der allgäuer Logenplätze, Krähennest der Daumengruppe.
Das Koblat, in der Daumengruppe weiter hinten, sieht ohnehin aus wie von einem anderen Planeten.
Riedberger Horn mit seltsamer Wolke. Eine ähnliche, etwas frühere, schaffte es am gleichen Tag (11. August 2011) sogar ins Wetter vor der Tagesschau.
Zu guter Letzt der Wächter des Allgäus, der Grünten, mit einer Mütze aus schwarzem Schnee.
Samstag, 27. August 2011
Verschwörungen
Ich glaube, dass die dümmsten Verschwörungstheorien (à la "Die Amerikaner waren nie auf dem Mond") von Verschwörern in die Welt gesetzt wurden, um Verschwörungen generell als unglaubwürdig erscheinen zu lassen und von den wirklichen abzulenken.
Aber vielleicht ist das auch nur Teil einer Verschwörung und der Schreiber ist ein außerirdischer Spion. Wer weiß?
Samstag, 20. August 2011
Fahrt über den Styx
Seelen überqueren den Styx in Richtung Hades auf einer automatisierten Fähre. Charons Arbeitsplatz wurde wegrationalisiert. Was für ein Rheinfall.
Mittwoch, 27. Juli 2011
Überflieger
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Das Bild entstand gestern am Fellhorn. Die Blume ist ein Blauer Eisenhut, diese Pflanze wurde früher gerne für Giftmorde verwendet. Der schiefe Berg im Hintergrund ist der Hohe Ifen. Zu welcher Art der Überflieger gehört ist mir unbekannt, ich finde aber sehr nett, dass er im richtigen Moment vorbei kam und wünsche einen guten Weiterflug.
Donnerstag, 23. Juni 2011
Die Farbe
Ein Filmtipp:
Ein Indiefilm, der gleich durch drei gewagte Ideen besticht: eine Geschichte von H. P. Lovecraft nach Schwaben zu verlegen, zweisprachig zu drehen (deutsch und englisch) und den brillanten Einfall, einen Schwarzweißfilm "Die Farbe" zu nennen.
Was diesen Film zu einem Besonderen macht, ist die eigenartige, verstörende Atmosphäre, die er erzeugt und die der Stimmung aus Lovecrafts Vorlage "The Colour Out of Space" sehr nahe kommt. Das ländliche Idyll wandelt sich in eine beklemmende, nicht zu fassende Bedrohung, die einen in ihren Bann zieht und sehr grundlegende Urängste berührt. Wo die Kurzgeschichte eine Vorstellung im Kopf erzeugt, zeigt der Film natürlich Bilder, aber das auf eine angenehm zurückhaltende Art, die dem Hirn genug Raum zur eigenen Interpretation lässt. Liebevoll inszeniertes Grauen, weit weg vom heute zu oft gesehenen Effekt-Overkill. Die von der Farbe bizarr veränderte Landschaft und die Farbe selber werden gerade genug gezeigt, um die Phantasie in die richtige Richtung zu lenken, wo sie dann übernimmt.
Mit kleinen Kindern würde ich den Film nicht anschauen, Erwachsenen mit etwas Nervenstärke und Neugier ist er aber sehr zu empfehlen. Und jenen, die das Original gerne gelesen haben, ohnehin.
Die Webseite zum Film: Die Farbe
Der Trailer:
Ich geh dann mal zum Brunnen ...
Samstag, 11. Juni 2011
Sternenregen
Altgriechische Mythologie im modernen Griechenland:
Der Löwe im Sprung
Pollux folgt Castor in die Unterwelt
Die Sternbilder Löwe und Zwillinge gehen über der Ägäis unter. Aufgenommen auf Santorini am 3. Juni bzw. 31. Mai, Belichtungszeit 10 bzw. 5 Minuten. Die beleuchtete Insel ist Thirasia, der Felsen rechts ist der Skaros auf Thira. Vor die Kamera habe ich ein 2" Light Pollution Filter für Okulare mit einer selbstgebastelten Halterung aus Pappe gesteckt. Da der Filter kleiner ist als die Objektivöffnung, entsteht ein kreisförmiger Ausschnitt. Der Filter dämpft das künstliche Licht, welches sonst viel heller als das der Sterne wäre.
Freitag, 22. April 2011
Sonnenuntergang mit Grünzeug
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Ein G2-Hauptreihenstern in seinen besten Jahren sendet die letzte Energie des Tages an die photosynthetisierende Empfängerpopulation.
Hier gibt es das 2,4 MB große Originalphoto.
Dienstag, 15. März 2011
Widerspruch, Schwarzgelb
Zuerst möchte ich mein Mitgefühl für die japanische Bevölkerung ausdrücken.
Der folgende Text bezieht sich auf die deutsche Politik.
Die deutsche Regierung spricht anlässlich des gerade stattfindenden GAUs in Japan von einer geänderten Lage, die eine Neubewertung der Kernkraft in Deutschland erfordert. Genau das ist aber nicht der Fall. Was gerade in Japan abläuft, war absehbar. Man wusste nicht wann, wo und wie, aber dass es einmal kommen muss, war jedem klar, der rechnen kann und will. Nicht wir haben Glück gehabt, dass bei unseren AKWs nichts passiert ist, sondern andere hatten einfach vor uns Pech. Die Regierung, wenn sie ehrlich wäre, müsste zugeben, dass sie uns über Jahre hinweg getäuscht und einem enormen Risiko ausgesetzt hat, energiepolitisch unnötig und wie es scheint aus rein finanziellem Interesse. Für die von der Regierung Merkel durchgesetzte Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke kann ich mir jedenfalls schwerlich einen anderen Grund als Korruption vorstellen. Zumindest, wenn ich Inkompetenz ausschließe.
Der direkte Auslöser für die Katastrophe in Fukushima war übrigens ein größerer Stromausfall. Ein solcher ist auch bei uns jederzeit möglich, wenn auch aus anderen Gründen.
Die mathematische Begründung, warum ein GAU früher oder später passieren muss:
Murphy wird zu oft bemüht, daher nehme ich hier das Gesetz der großen Zahlen, welches aber im Prinzip das Gleiche ausdrückt. Was passieren kann, wird etwa so oft passieren, wie es der Erwartungswert besagt, wenn man genügend Möglichkeiten hat, bei denen es passieren kann. Hat z.B. ein Ereignis eine Wahrscheinlichkeit von einem Millionstel und kann es an 100 verschiedenen Orten jeden Tag passieren, so ist der Erwartungswert 1.000.000 / 100 Tage = 10.000 Tage = ca. 27,4 Jahre. Es wird annähernd genau so oft stattfinden, wenn man die Zeitspanne oft genug vergehen lässt. In 27,4 Jahren muss das Ereignis nicht stattfinden, kann aber, vielleicht auch zweimal. In 2740 Jahren wird es aber sehr sicher annähernd 100 Ereignisse geben.
Die Wahrscheinlichkeit eines GAUs an einem Tag ist natürlich unbekannt. Weltweit gibt es um die 400 Reaktoren. Manche sind sicherer, manche weniger, aber diese Unterschiede werden hier vernachlässigt, da gewisse Ereignisse für alle Typen unkontrollierbar sind. 27,4 Jahre ist nach den vorliegenden empirischen Daten eine brauchbare Annahme für den Erwartungswert eines GAUs, als Wahrscheinlichkeit ergibt sich also etwa ein Viermillionstel pro Tag und Reaktor. Das ist eine grobe Schätzung, die allerdings mit der vor der Katastrophe von Fukushima oft gehörten Aussage, ein GAU in einem Reaktor passiere alle 10.000 Jahre, gut übereinstimmt. In Europa gibt es rund 200 Reaktoren, also ist etwa alle 55 Jahre hier ein GAU zu erwarten.
Abgesehen von dem oben gesagten können wir mit dem atomaren Müll ohnehin nicht umgehen. Hören wir also auf mit dem Mist. Weltweit, aber einer muss ja damit anfangen.
Nachtrag: Ein Ausstieg aus der Kernenergie bis 2020 und ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien innerhalb weniger Jahrzehnte ist machbar und zahlbar, aber nicht einfach und billig. Die Alternativen sind jedoch tendenziell katastrophal. Im September 2010 habe ich eine Photovoltaik-Anlage auf mein Dach installieren lassen (6 kw peak). Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe.
Freitag, 4. Februar 2011
Einkaufen
Das schönste Ladengeschäft, welches mir in meiner Konsumentenlaufbahn bisher begegnet ist: In Balderschwang steht ein Bauernhof, wo eigene Produkte verkauft werden. Folgt man dem Hinweisschild, kommt man an eine Kellertreppe an der Hofrückseite. Am Ende der Treppe vor der Kellertür steht ein Tisch mit Käse und Wurst, einer Kasse mit Wechselgeld und einem laminierten Schild, man möge sich bedienen, das Geld in den Briefkasten nebenan werfen und das Wechselgeld aus der Kasse entnehmen. Kein Mensch weit und breit.
Klasse, oder?
Der Hof befindet sich ein paar Meter unterhalb der Alten Eibe.
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