Samstag, 1. Mai 2010

Planetarium Teil II



Neulich erzählte ich hier von einem Planetarium, was ich trotz diverser Widrigkeiten nun mein Eigen nenne. Und davon, dass die Anzahl der erhältlichen Bildscheiben leider sehr begrenzt sei. Nun denn, dacht ich mir, die kann man ja selber machen.

Wunderschöne astronomische Bilder gibt es ja, Hubbleteleskop sei Dank, en masse. Ein jpg als Dia machen zu lassen kann ja wohl auch nicht so schwer sein. Ist es auch nicht, denn nachdem mich diverse Fotoladenmitarbeiter verständnislos abblitzen liesen, fand ich nach einigem Suchen im Internet doch ein paar Labore, die so etwas können. Das billigste davon wollte für sechs Dias 45 Euro. Also Augen zu und durch.

Transparente Plastikscheiben sollten billiger sein. Sind sie auch, nur in der für das Planetarium passenden Größe bietet sie niemand an. Mehrere Stunden verzweifelter Suche, nix. Die Idee, einen Bierdeckel in Form zu schneiden mit Loch drin, da wo das Licht durchsoll, klappt zwar, nur drehfreudig ist das verdammte Ding nicht. Weitersuchen. Irgendwie durch Zufall dann bei dem anscheinend deutschlandweit einzigen Dealer sechs Zentimeter großer, runder, transparenter Plastikscheiben gelandet. www.kreativ-depot.de. 1,19 Euro das Stück. Fein, her damit.

Der Kauf schwarzen Klebebandes erwies sich als unproblematisch. Denn mal losbasteln.

Planetariumsscheiben
Zwei Scheiben: V838 Mon und Plejaden.


Das kniffligste war es, den Mittelpunkt genau zu finden. Ok, bei den Plejaden ist das egal, aber V838 und andere Bilder (Spiralgalaxien, Planetarische Nebel) sollten sich schon um ihr Zentrum drehen. Außer den beiden gezeigten habe ich noch Scheiben von M51, dem Helixnebel (NGC 7293), einem offenen Sternhaufen und dem Hubble Ultra Deep Field. Bei letzterem ist die Projektion etwas schwach, die Galaxien sind schon sehr dunkel. Die anderen kommen gut rüber und müssen sich vor den offiziellen Segascheiben nicht verstecken. Meine drehen sich sogar zuverlässiger als manche von diesen.

Hier noch die Projektionen der Plejaden und dem rätselhaften Ausbruch von V838 Monocerotis im Jahr 2002. Die Originale stammen von der NASA. Die Verzerrung ist durch eine Dachschräge als Projektionsfläche und Aufnahme von der Seite bedingt.

Planetariumsscheiben
Plejaden


Planetariumsscheiben
V838 Mon